Blasentage

Meile 41,5

97.000 Schritte (Gesamt)

Die 20 Meilen des ersten Tages waren eventuell zu viel für den Anfang. Zwei symmetrische Blasen an den Außenseiten jeder Ferse. Dazu zwei „kleine“ auf den Spitzen der mittleren Zehen. Wobei eine dieser Blasen verdächtig groß wird. Danke Ibuprofen konnte ich die letzten 13 Kilometer am dritten Tag fast Problem los laufen… Aber die Überlegung ist im Kopf zu mindestens die große Blase am kleinen mittleren Zeh aufzustechen. Bevor die Blase größer wird und eventuell unter das Nagelbett wandert.

Jetzt Sitz ich im Pine House Cafe in Mount Laguna habe vorhin eine Portion Biscuits & Gravy gegessen und später gehen wir noch zur Loge und mieten uns ein Zimmer, die Füße brauchen nach den drei Tagen nach 66,7km einfach eine Auszeit. (Mein erstes Mal Fleisch auf dem PCT, wobei dies unbeabsichtigt war… woher soll der verwöhnte Vegi wissen, dass normales Gravy mit Fleisch ist?)

Ab Mount Laguna geht es vorwiegend für die nächsten Meilen fast nur noch Berg ab.

Eine Info zu meinem Equipment. Ich habe mich dazu entschieden meine Kamera + Stativ gut hundert Meilen voraus zu schicken. Ich muss mich erst mal an das tägliche Gewicht von ca. 19kg gewöhnen und brauch keine 2kg zusätzlich mit mir rumschleppen. Zumal ich dazu keine Zeit für Fotomotive finde. Also erst ein mal sich an das Laufen gewöhnen und dann eventuell Zeit haben um zu fotografieren. Zusätzlich ist mir aufgefallen, dass ich von meiner Trinkblase den Verschluss zuhause liegen gelassen haben. Aber ich bin mir noch nicht sicher was ich mit der Blase jetzt tue. Habe im Postoffice vorhin vergessen auch diese mit der Kamera weiterzuschicken, aber die paar Gramm von der Blase machen den Kohl jetzt auch nicht fett. Eventuell lasse ich mir per Amazon zu irgendwelchen Trailangeln ein Ersatzverschluss zuschicken. Die nächsten, bei denen ich auf jeden Fall vorbeischaue sind ca. 300 Meilen weiter im Norden.

Die Lodge ist super, zwei Zimmer + ein Badezimmer mit Dusche/Badewanne. Eben gab es einen Handwasch-Gang… ekelhafte braune Brühe die schon nach zwei einhalb Tagen aus der Kleidung rauskommt.

Ende des zweiten Tages haben wir bei „Cibbets“ Campground gecamped. Am Anfang zu zweit und vor dem Schlafengehen zu zwölft. Viele sind die extra Meile vom Trail runtergelaufen (gefühlte Ewigkeit und viel zu viele Höhenmeter) um unten frisches Wasser zu bekommen. Wir haben uns einen idealen, einigermaßen windgeschützten Platz ausgesucht, was in der letzten Nacht wirklich nötig gewesen war. Es hat einfach unglaublich gestürmt. Jetzt steht auf jeden Fall noch eine Dusche an 🙂

Ab morgen geht es auf nach Julian. 35 Meilen so gut wie nur bergab. Hört sich toll an, aber ich mag bergauf wandern lieber