Whitney

Meile: 774.6

Gelaufen: 7.7 + 12.6 nicht PCT

Um 02:20 klingelte der Wecker… Whitney ruft. Also raus aus dem warmen Schlafsack, Puffy und Quilt in den Rucksack gepackt, Snacks aus dem Bärenkanister geholt und Abmarsch.

Über das Firmament ist zu dieser Zeit noch die Milchstraße zu sehen (Der Mond ist noch nicht aufgegangen) und in den Felswänden sind schon die Lichter von mehreren anderen Hikern zu sehen die schon um 12:15 aufgebrochen sind um den Sonnenaufgang zu bewundern.

Meine Planung war… 4.6 Meilen, bei einem langsamen Schnitt von 1.5 Meilen reichen drei Stunden. Also ging es los mit Stirnlampen und super leichtem Gepäck (Ich vermute es waren an die fünf Kilogramm… für eine kleine Breitenberg Besteigung viel zu viel Gewicht… hier aber nach wochenlangem tragen von 15-22 Kilo Gewicht fühlen sich diese fünf wie Federn an.

Die Höhe schlaucht ganz schön, dennoch hab ich vor der Abzweigung zum Gipfel nach drei Meilen die ersten drei der 12:15 Gruppe überholt. Bis zum Gipfel erwisch ich noch fünf weitere und nach zwei Stunden acht Minuten steh ich oben an der Schutzhütte und trage mich ins Trailregister ein… Zusatz Kommentar: „Easy“.

Jetzt aber umziehen, Quilt raus und im Puffy und Quilt auf die Sonne warten… eine Stunde lang, ich war zu schnell.

Der Sonnenaufgang war unbeschreiblich von hier oben, Simone hat ihn leider nicht vom Gipfel beobachten können, sondern von bisschen weiter unten. Die Höhe (4425 Meter ü.N.N.) ist eben ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Aber ein paar Minuten später kam sie dann auch und genoss noch die ersten Sonnenstrahlen auf dem Gesicht. Danach ging es wieder runter.

Nach einem kurzen Frühstück am Basislager haben wir zusammen gepackt und sind bis zur Mittagspause noch knapp dreieinhalb Meilen zurück zum PCT gelaufen. Dort stand erst mal eine zweistündige Siesta an.

Um morgen einen perfekten Start für den Forester-Pass zu haben sind wir nachmittags noch die fast achte Meilen gelaufen. Nach einer Flussüberquerung die ich noch heute machen wollte, haben wir jetzt unser Nachtlager schon aufgebaut. Ich möchte den Schuhen noch die Möglichkeit geben bis morgen früh zu trocken. Mit nassen Schuhen möchte ich morgen nicht den anstrengenden Aufstieg in Angriff nehmen. Also hoffe ich auf die trockenen Schuhe.

Heute war Landschaftlich wie gestern ein unbeschreiblich schöner Tag. Herrliche Alpen Wälder, grüne Wiesen, Berge und Seen, Flüsse… ich kann nur ein paar Bilder einfügen die der Schönheit keine Rechenschaft leisten .

Basecamp

Meile: 766.3

Gelaufen: 15.5 + 3.8 nicht PCT

Heute verging der Großteil des morgens super. Nach einem kleinen Anstieg nach dem See kam eine fast zehn Meilen lange abwärts Passage. Gleich am Anfang überschritt ich dort auch die Grenze zum Sequoia und Kings Canyon Nationalpark. Es muss nicht erwähnt werden wie schön die komplette Strecke war.

Unten angekommen wartete die erste richtige Fluss Überquerungen auf mich… kein Problem ein paar hundert feet vor der offiziellen Überquerung lagen zwei große Baumstämme über dem Fluss. Die Info kam vom Schnee und Fluss Report. Also trockenen Fußes auf die andere Seite und weiter.

Die folgenden zwei einhalb Meilen waren vom Steilheitsgrad die brutalsten vom bisherigen Trail. Angefangen hat es mit einer Steigung von über 1.000 feet/Meile. Mit an die zwanzig Kilo auf dem Rücken war das extrem kräftezehrend. Weiter ging es mit moderaten 800 feet pro Meile. Verrückt. Oben angekommen, nach zwölf Meilen, konnte ich mich entspannt und total fertig pünktlich um Elf für meine dreistündige Siesta hinlegen. Wobei ich das letzte (e-Book) Perry Rhodan Heft fertig gelesen habe. Auf einmal ist das Interesse wieder da 🙂

Um zwölf kam dann auch Simone, wir haben gemütlich zu Mittag gegessen und bis zwei geruht. Danach ging es wieder runter ins Tal bis zur Abzweigung zum Mount Whitney. Nach weiteren anstrengenden vier Meilen bergauf (mit Abendessen Unterbrechung) liegen wir jetzt im Zelt gute 4.6 Meilen vor dem Gipfel des höchsten amerikanischen Berges (außerhalb von Alaska) und stehen morgen früh um 02:30 auf, um die restlichen tausend Höhenmeter zu bewältigen und hoffentlich um 05:30 einen wunderschönen Sonnenaufgang zu bewundern. Mit leichtem Gepäck (nur der Rucksack, zwei Liter Wasser, drei Riegel, Puffy und Wechsel Hemd. Der Test bleibt im “Basecamp” bis wir gegen neun (vermutlich) wieder unten sind und uns auf den Weg Richtung Forester Pass machen.