Meile: 2027.6
Gelaufen: 22.1
Heute ging es wieder mal durch wunderschöne Gebirgslandschaften. Geröllhalden, Nadelwälder aber auch abgebrannte Abschnitte. Dazwischen die ein oder andere Freifläche und ein wenig Ridge-Wandern. Also ein schöner Mix von allem. Außerdem kühlte es heute im Vergleich zum gestrigen Tag ab. Wolken oder Rauch erschwerte es der Sonne schon früh ihre Wärme abzugeben. Auch im späteren Verlauf des Tages ließ ein angenehmer Wind nicht nach und es war gefühlt zehn Grad kälter als in den Tagen zuvor. Immer noch Ende der zwanzig Grad Marke, aber besser als 38 Grad im Schatten.
Neben den gewohnten Northboundern oder Tagestouristen begegnen uns seit Oregon immer mehr und mehr Southbounder, also PCT-Hiker die an der kanadischen Grenze loslaufen und sich auf den Weg bis Mexiko machen. Der Unterschied zwischen Nordwärts und Südwärts laufenden PCT-Thruhikes ist unter anderem das Startdatum. Im Süden bei Mexiko, kann man eigentlich immer Starten, auch wenn März, April und Mai die typischen Startmonate sind. In Kanada fangen die meisten im Juni/Juli an. Davor liegt in (Nord-) Washington (Kanada) noch zu viel Schnee und die wenigsten (modernen) Thruhiker tragen Schneeschuhe bei sich.
Über die Mittagszeit haben wir einen wunderschönen, windgeschützten Siesta-Platz gefunden mit Blick auf Mount Jefferson. Es gibt Momente, in denen ich am liebsten an einem Platz verweilen würde. Dieser Platz war so einer, aber auch hier auf dem PCT gibt es Pläne an die man sich halten sollte. Wir haben für knapp vier Tage essen dabei und den nächsten Resupply gibt es in vier Tagen an der Timberline Lodge. Zwar befindet sich dazwischen noch das Olallie Lake Resort, aber wir haben keine weiteren Ausgaben für Essen bis Cascade Locks eingeplant. Also mussten wir schweren Herzens gegen halb drei wieder Aufbrechen um die verbleibenden neun Meilen bis zum Miller Creek zu laufen.
Dort gab es nur noch eine winzige Schlafmöglichkeit in die wir uns Cowboymäßig zwängen konnten.