Moskito frei?

Meile: 1009.8

Gelaufen: 20

Die ersten sieben Meilen bis zum Dorothy Lake Pass und dem Ende des Yosemite Nationalpark erliefen super easy. Der komplette Anstieg von ca 400 Höhenmeter war auf die ganze Strecke aufgeteilt was das Gefühl verlieh auf einer geraden Ebene zu laufen toll.

Nach der Frühstückspause, bei der es heute Oatmeal mit cinnamon, spice, brown sugar und maple Sirup gemischt gab (zwei unterschiedliche Packungen) hab ich mein Wander Hemd noch mal mit Anti-Mücken Spray eingesprüht, da diese Mistviehcher schon wieder anfingen mein Blut zu begehren und probehalber hab ich auch meine Hände eingesprüht. Wirkte super, keine Moskito wollte auf meinen Händen landen.

Aber zu meiner großen Erleichterung bewahrheitete sich die Aussage der Southbounder von gestern und ein paar Meilen nach dem Pass als ich die Mittagspause einläutete gab es schon fast keine Mücken mehr. Herrlich.

Nach der Mittagspause ging es dann auf die letzten fünf Meilen noch mal ein wenig steiler in die Höhe, aber keine Mücken mehr! Das ist so ein schönes Gefühl… beim Abendessen ohne Netz und Handschuhe rumsitzen zu können.

Die Landschaft hat sich auf die letzten vier Meilen auch drastisch verändert. Jetzt laufen wir wieder durch eine Art Mondlandschaft.

It’s time to say goodbay…

… Yosemite.

Meile: 989.8

Gelaufen: 16.3

Der heutige Tagesanfang rief Erinnerungen unserer Pass Woche auf. Kaum aufgestanden ging es für uns auf den Seavey Pass hoch. Kein vergleichbarer wie die Pässe von vor über einer Woche, aber dennoch ein anstrengender Aufstieg so früh am Morgen ohne Frühstück und ohne eingeplanten Snack.

Leider plagten mich die Mücken schon wieder, aber nach Informationen von Sectionhikern aus dem Norden soll es morgen besser werden mit den Moskitos. Mal sehen ob sich die Hoffnung erfüllt. Ich will endlich wieder in Ruhe essen können. ZZ sieht es so aus, dass ich mir schnell meine Fließjacke überziehe, Handschuhe anziehe und das Moskitonetz an habe. Somit habe ich keine einzige freie Körperstelle, die angreifbar ist. Leider ist mein Wanderhemd nicht Moskitoproof.

Danach geht es ans Haferbrei kochen oder Abendessen (Rahmen, Reis oder Kartoffelpüree) herrichten. Fürs Essen muss dann das Netz weg und die Hektik fängt an. Immer muss darauf geachtet werden, dass keine Moskito im entblößen Gesicht landet und stechen will. So macht das keine Freude.

Aber morgen soll es ja besser werden. Ach ja der Pass ab dem es besser werden soll ist auch die Grenze zum Yosemite Nationalpark. Yosemite Valley war leider immer über zwanzig Meilen von unserem Trail entfernt, sodass wir keine der berühmten Stellen sehen konnten. Aber dafür haben wir andere schöne Sachen gesehen. Mit viel weniger Menschen. Hat auch seinen Reiz.

Moskito Pass

Meile: 973.5

Gelaufen: 18.2

Von unserem siebentägigen Abschnitt von Mammoth bis Kennedy Meadows North war heute der von der Höhe am anspruchsvollste Tag. Über 1.400 Höhenmeter auf 18.2 Meilen. Unser Weg führte heute über den Benson Pass, den erreichten wir nach elf Meilen.

Schon ab dem Frühstück haben die Moskitos das übliche Interesse an mir gezeigt. Die ganze Zeit verfolgten die Mücken mich. Bis zum Pass. Oben am Pass schlugen sie zu, mehrere hundert haben versucht an mein Blut zu gelangen.

Teilweise konnte ich auf meinen Arm schlagen auf dem zehn Moskitos saßen und eine Sekunde später saßen zehn neue auf dem Arm. Also gab es wieder nur die Option das Zelt aufzubauen und den Mittag im sicheren Heim zu verbringen.

Der restlichen Nachmittag ist ereignislos verlaufen. Es ging fast nur bergab. Nach dem Abendessen geht es noch für 0.7 Meilen und 180 Höhenmeter weiter.

Auf den letzten Metern hatten wir dann auch noch unsere dritte Ranger Permit Kontrolle seit wir im Yosemite Nationalpark unterwegs sind.

Yosemite Nationalpark

Meile: 936

Gelaufen: 16

Heute stand der Eintritt in den Yosemite Nationalpark an. Nach dem zweiten Pass (Donohue Pass) erwartete uns das verheißungsvolle Schild des Nationalparks und gleich darauf ein Park Ranger der unsere Permits kontrollieren wollte. Über neunhundert Meilen sind wir gelaufen ohne unser Permit ein einziges Mal vorzeigen zu müssen, aber kaum betritt man einen Nationalpark wie Yosemite wimmelt es gefühlt von Rangern, die die Permits sehens wollen. Aber das macht mir nichts. Das Permit ist gut verstaut und schnell vorzeigbar.

Trotz der über 11.000 Fuß Höhe (iwas um die 3333 Höhenmeter) des Donohue Passes war die Luft, wie schon die letzten paar Laufstunden, voll mit Moskitos. Denen war es egal, dass da oben noch Schneefelder vorhanden waren. Die wollen einfach nur unser Blut egal wo. Kurze Zeit später ein paar Meter weiter unten im Tal stand die Mittagspause an. Und die einzige Möglichkeit für eine gemütliche Mittagspause heute war es, das Zelt aufzubauen.

Sobald alles stand und ich in das Zelt geflüchtet bin, schwirrten schon an die hundert Moskitos um mich herum. Die Flucht in das Zelt ermöglichte es auch zahlreichen Moskitos in das Innenzelt zu gelangen. Aber hier drinnen habe ich leichtes Spiel mit den Biestern. Leider hatte ich draußen noch das Wasser vergessen, was zur Folge hatte, dass ich die komplette Prozedur wiederholen musste. Also wieder 10-20 Moskitos töten. Muhaha.

Nach der fünfstündigen Mittagspause (unsere Tagesetappe heute waren nur sechzehn Meilen) ging es weiter. Auf dem Weg zu unserem Camp sind wir wieder auf Nightcrawler gestoßen, der ankündigte, dass er heute abend ein Lagerfeuer entzünden wolle. Lagerfeuer sind super Möglichkeiten sich gegen Moskitos zu erwehren. Somit ging ein moskitoreicher Tag zu Ende.