Nullinger und Workout

Gestern sind wir nüscht aus dem Zimmer gekommen. Okay so extrem war es auch nicht. Wir sind zu einem Süßwaren laden gelaufen, der sogar Lakritze führt. Gute sogar. Und zu einem Gameladen der sich fast ausschließlich um Magic the Gathering dreht. Hier lief gerade ein Qualifizierungsturnier im Highlander Format für die Regionale Meisterschaft. Beim Highlander muss das Deck mindestens 100 Karten beinhalten und keine Karte (mit Ausnahme vom Basic Land) darf doppelt vorkommen. Hier war die Stimmung nicht sooooo rosig wie beim Tabletop laden. Bzw. Waren die Spieler eher auf sich selber fokussiert und darauf zu gewinnen.

Heute sind wir zum Goldstream Provincial Park gefahren und sind fünfzehn Kilometer rumgelaufen. Das erste Ziel war Mount Finlayson, der höchste Berg in Victorias Umgebung. 400 und ein paar zerquetschte Höhenmeter. Simone hat sich tapfer geschlagen beim Runter laufen. War teilweise sehr Exponiert und scary. Mit im Parkbesuch inbegriffen war noch ein kleiner Abstecher zu einem Info Haus und der Besuch der Niagara Fälle. Diese leiden leider unter Waterrestrictions, da es hier seit langem nicht mehr geregnet hat. Damit war aber auch schon der gesamte Tag gefüllt.

Whatever und Events

Gestern haben wir im Ocean Inn eingecheckt und sonnst weiß ich nichts mehr. (Okay gestern ist eigentlich schon vier Tage her… war zu faul zu schreiben… ups)

Aber heute sind wir durch die Stadt gelaufen (ein klein wenig) und sind mitten in ein Chinesisches Festival geraten. Irgendein Jubiläum eines Kulturgebäudes. Finde dazu auf die Schnelle leider kein genaueren Hinweiß. Zwei, vierbeinige, Drachenhunde liefen mit lautem Getrommel durch die Straßen und „fraßen“ kleine, mit Geld gefüllte, Umschläge von den Türstöcken von Restaurants. War sehr laut und lustig anzusehen.

Drachenhund?

Danach haben wir noch einen Tabletop Gameshop besucht der sich fast vollständig um Warhammer dreht, aber auch ein paar Figuren von Herr der Ringe gab es. Wir haben dann zwei Spielern zugeschaut, die uns auch fleißig alle Regeln und Besonderheiten gezeigt und erzählt haben. Super freundlich. 

Sonst gabs nicht viel zu berichten.

Abgabe, Fähre und Victoria

Gestern ging es von unserer kleinen Insel, die schon vorgestern von Insulanern angepaddelt wurde, zurück aufs quasi Festland (Quadra Island). Am Montag ist Tag der Arbeit und somit Feiertag in Kanada und viele entscheiden sich dafür, auch den Freitag frei zu nehmen und somit ein langes Wochenende genießen zu können. Vorgestern Abend kamen schon zwei, zweier Gruppen auf die Insel von denen eine Gruppe auch ein Zeltlager aufgebaut hat.

Nach dem Anlanden ging es zuerst zum Karamell Macchiato ins Cafe neben dem Supermarkt, danach zurück zum Kayak Verleih um ein Auto zu organisieren mit dem wir das Kayak abholen können. Geholfen hat hier uns der Besitzer des Verleihs den wir schon am ersten Tag angetroffen hatten.

Nach dem Ausladen und wieder-in-die-Rucksäcke verladen sind wir zurück zum Heriot Inn um unsere Wäsche zu waschen und zu duschen. Im Anschluss hieran sind wir die vier Kilometer zur Quadra-Campbell River Fähre gehitched und diese gerade noch so erreicht. Zu unserer Überraschung mussten wir für den Zurückweg nicht zahlen, da mit dem Hinfahrt-Ticket schon die Rückfahrt mit inbegriffen ist.

In Campbell sind wir dann gegen vier Uhr Anteilen und da es dann schon recht spät war um bis Victoria zu hitchen haben wir uns dazu entschlossen in ein Hostel zu gehen. Das beste am Hostel… Sauna inkl.

Vor dem Saunieren mussten wir aber erst noch frisches Campinggas finden. Und finde das mal abseits vom PCT. Anscheinend kennt das hier oben im Carcamping und Kayak Land niemand. Nur Gaskartuschen mit Außengewinde waren zu finden. Aber schlussendlich, in einem Reifengroßhandel gab es dann doch unsere Kartuschen. Die 1kg Variante. Aber die sollte jetzt für den Rest unseres Urlaubs reichen. Hoffentlich? Fingers crossed?

Heute früh haben wir uns dann in einem Starbucks zum Frühstücks Capu ein super schönes kanadisches Hitchhiker Schild gebastelt. Wunderschön und ans patriotische Herz der Kanadier appellierend. Und nach keiner halben Stunde wurden wir dann mitgenommen. Zwar nur bis Courtenay, aber hey… viele kleine Schritte sind auch nicht schlecht. Und so klein war dieser Schritt gar nicht, wir sind immerhin ein viertel der Strecke weit gekommen. Gefahren wurden wir in einem Chevrolet Volt. Hat mir sehr gefallen das Auto und nach der Anzeige hat der Wagen in seinem gesamten Leben bis jetzt einen Benzinverbrauch von 1,1 Liter / 100km. Ich hab nicht auf die gesamt, gefahrene Distanz geschaut, aber Holla die Waldfeh. Wenn immer nur darauf geachtet wird mit E-Antrieb zu fahren und nie Distanzen über 90km gefahren werden ist das ein super Wagen.

In Courtenay wurden wir nach keiner viertel Stunde von zwei älteren Damen mitgenommen. Sie hätten uns schon in Campbell River gesehen (Zwischen durch haben sie glaub ich Kaffee gekauft) und nachdem sie uns jetzt wieder gesehen haben, musste es ein Zeichen sein uns mitzunehmen. Also den zweiten Hitch. Diesmal angekündigt bis Parksville. Dort wollten sie ein Grünhaus in den Jeep einpacken und weiter fahren.

Für die Strecke runter Stande wir bis jetzt beide male am alten Insel Highway der durch alle kleine Orte fährt. Das war einfacher als zum neuen Highway, der Inlands verläuft, zu laufen (ganze vier Kilometer… wer sind wir denn die so eine monster Distanz laufen würden?? Pff verrückt müssen solche Leute sein).

In Parksville haben die zwei uns dann zum nachträglichen Brunch in einem Starbucks eingeladen. Capu + Tomaten Mozzarella Brötchen gabs für mich und so was in der Art auch für Simone. Während dem Essen haben wir uns dann dafür entschieden zu testen, ob wir mit dem Gewächshaus/Grünhaus ins Auto passen. Und siehe da, wir sind so dünn geworden, dass wir mühelos reinpassen. Also geht es weiter bis Duncan. Von hier aus sind es gemütliche 50 Kilometer bis Victoria und das sogar mit dem Bus. Somit ist unser Hitch Abendteuer mal wieder super zu Ende gegangen.

In Victoria sind wir wieder im Ocean Inn einquartiert, hier gibt es Frühstück, Abendessen (All you can eat) und einen freien Cocktail pro Tag zum Aufenthalt dazu. Nur sind wir einen Tag zu früh in Victoria angekommen, aber AirBnB ist immer da und wir können eine Unterkunft organisieren. Yay…

Kayak 6 – Krisenmanagement

Katastrophe… vor der Abfahrt heute früh mussten wir feststellen, dass der Poopbeutel fehlt… spurlos. Einzige mögliche Erklärung: wir haben ihn bei den Fedje’s vergessen. Im Poopbeutel: Schäufelchen und Top dreilagiges Toilettenpapier. Das können wir nicht einfach so stehen lassen. Also statt dem geplanten Wale Watching haben wir uns auf den (einfach) 7.7 Kilometer weiten Weg gemacht um den wertvollen kleinen Bag wieder zu beschaffen. In weiser Voraussicht hatte Simone noch ein „Ersatz Kit“ im Kayak, für vor der Abfahrt.

Bei den Fedje’s haben wir dann noch unseren Apfel Vorrat aufgefüllt und ja dort lag auch unser Beutel Abfahrt bereit an der Treppe runter zum Steg. Grün im grünen Gras. Das nächste mal wird der Poopbeutel rot!

Der Heimweg ging danach über die Heriot Bay, da wir gestern das falsche Camping Gas gekauft haben. Bzw gab es nur eine Art, für die uns der Verkäufer zugesichert hatte, es sei der richtige Kanister. Natürlich hätte ich auch nachschauen können, aber ich wollte die Kappe nicht abmontieren falls es eine einmalige Kappe gewesen wäre. Hätte, wäre, könnte… somit mussten wir noch mal in die Stadt, was zu unseren 15 Kilometern noch mal sieben zusätzliche drauf addierte. Mit 23 Kilometer hatten wir heute somit unseren längsten Kayak Tag.

Darauf ein Bier!

Der Supermarkt hatte natürlich kein anderes Gas, aber beim Kayak Verleih haben sie uns mit einem Ersatzkocher für unseren Gaskanister ausgeholfen. Super freundlich und sehr hilfsbereit. Kann ich nur empfehlen die Jungs und Mädels.

Morgen versuchen wir unser Glück mit den Walen. Meine Kamera hat noch Akku für ca drei Fotos. Und sobald die aufgebraucht sind muss mit dem Smartphone weiter geschossen werden. Aber sollte kein Problem sein.

Kayak 5 – Resupply

Heute stand der „große“ Resupply auf der Tagesordnung. Und dafür sind wir schon um sieben aus den Federn gekrochen. Belagert von einer Horde Moskitos. Woher kommen die nur… auf den winzigen Inseln gibt es kein Süßwasser… werden die von Wind hierher geblasen, bemerken Menschen und belagern uns dann uns normalerweise würden sie weitergeblasen und sterben? Nervig ohne Ende.

Auf jeden Fall gab es heute wieder eine doppelte Portion Pfannkuchen. Wenn wir schon in den Ort fahren im neues Gas zu kaufen dann können wir mit den alten bisschen großzügiger umgehen.

Um neun ging es dann los auf Landfahrt. Das Kayak lag sogar nur minimal vom Wasser entfernt obwohl es genug Leine gehabt hätte.

Schon während dem Frühstücken haben wir immer wieder komische Geräusche gehört, wie Luft die abgelassen wird oder ein starken Windstoß, konnten es aber nicht ausfindig machen. Auf dem Wasser haben wir es dann wieder gehört, und zu unserer Freude in der Ferne Wasserfontänen gesehen… Wale oder besser vermutet resident Orcas die hier wohnen. Eine ganze Herde muss da in der Ferne einschwimmen, denn wir sehen mindestens zehn Wasserfontänen und zum krönenden Abschluss entscheidet sich einer der Wale sogar noch „richtig“ aufzutauchen und abzutauchen sodass wir Rücken und Schwanzflosse erkennen können. Somit steht unser Reiseziel für morgen auch fest. Richtung Südosten wird es gehen, mit der Hoffnung Orcas aus der Nähe zu sehen.

Nach dem Anlegen ging es erstmal zum Café vom Supermarkt auf einen Caramel Frappé und weil wir anscheinend ohne Internet nicht können auch zum WLAN, welches aber am Anfang überhaupt nicht funktionieren wollte.

Dann haben wir noch für die restlichen Hochsee Tage eingekauft und im Anschluss darauf ging auch das WLAN wieder. Zwei Stunden später ging es dann gegen drei Uhr wieder auf unsere kleine Insel raus.

Morgen also Wale watching!

Sightseeing, Busfahren, Fähren und Hitche

In den letzten Tagen sind wir per Bus nach Portland gefahren, haben unsere zwei gewonnenen (einen davon von Caveman, danke!) Sightseeing Gutscheine eingelöst, haben bei einem sehr netten jungen Ehepaar in einem Vorort von Portland übernachtet (AirBnB) und sind am nächsten Tag weiter Richtung Seattle.

Von Portland bis Seattle sind wir mit dem Greyhound gefahren, obwohl im Nachhinein ein gemietetes Auto fast genauso teuer gewesen wäre. Ab Seattle sind wir dann mit zwei Bussen bis Mount Vernon gefahren um dort ein einem Stadtpark zu übernachten. Hier wurden uns in der Früh allerlei Drogen zum kaufen angeboten und Simone konnte fast nicht schlafen, da irgendwelche Gestalten mitten in der Nacht angefangen haben ihren Rucksack zu berühren und versucht haben ihn zu durchsuchen. Aber ihre Proteste und mein grunzen (an das ich mich nicht erinnern kann) haben die Störenfriede abgeschreckt.

Nach dieser schlaflosen Nacht ging es weiter bis Anacortes wo wir die Fähre nach Sidney, BC um nur zwanzig Minuten verpasst haben. Also zurück nach Downtown Anacortes (20 Minuten Busfahrt entfern) um drei Stunden zu verbringen und auf die vier Stunden spätere Fähre zu warteten.

Mit der Fähre sind wir dann zwei Stunden unterwegs gewesen bis wir endlich in Kanada angekommen sind. Hier sieht alles schöner aus. Auch wenn das vermutlich Einbildung ist.

Wir haben versucht direkt nach der Fähre einen Hitch zu bekommen um weiter nach Norden zu kommen, zu einem Campingplatz und wurden nach ein paar Minuten von zwei Einheimischen gefragt ob wir von hier seien. Nein? Okay hier sei nämlich kein guter Platz zum hitchen. Sie fahren uns zum Highway dort sei es einfacher.

Im Gespräch haben sie uns dann ein Hostel in Victoria empfohlen und uns direkt bei der Auffahrt zum Highway abgesetzt. Der Mann wollte uns in der Debatte zum Campingplatz fahren, aber seine Frau meinte nur, dass es in die falsche Richtung wäre und viel zu weit.

Also sind wir über den Highway nach Victoria gehitched. Dort im Hostel haben wir ein kleinen Schlafschrank für 100 CA$ bekommen, dazu all you can eat Abendessen, ein freien Cocktail und Frühstück. So im gesamt Paket gar kein schlechter Deal, gerade mit dem Umrechnungskurs in Euro. 66€ für so ein Deal. Jup nehmen wir.

Heute sind wir dann mit einem großen Pappmaschee Schild zum Highway gelaufen und versuchten unser Glück. Leider ohne Erfolg am Anfang. Irgendwann hat uns ein Obdachloser Angesprochen wohin wir denn wollen… Und nachdem wir ihm erklärt haben, dass wir einfach nur nach Norden wollen meinte er, wir sollen mit ihm zum Community Center kommen, dort würden wir kostenlose Tagespässe für den Bus bekommen. Mit diesen könnten wir ca. 1/5 des Weges mit dem Bus zurücklegen.

Gesagt, gemacht und wir standen mit zwei Tageskarten an der Bushaltestelle. Da der nördliche Bus aber erst in fünf Stunden gefahren wäre sind wir nur bis Langford gefahren. Dort haben wir uns dann an eine Highway auffahrt gestellt und haben unser erneutes Glück versucht.

Nach einer halben Stunde hat dann ein (30 Jahre) alter Mercedes gehalten. Der Fahrer, ein aktiver Airforce Meachaniker der Kanadischen Armee, hat uns dann bis Campbell River gefahren, nachdem er festgestellt hatte, dass er gute zwei Stunden zu früh in einem Ort eine Stunde südlich unseres Ziels ankommen würde. So hat er uns bis zum Ziel gefahren, nicht ohne uns vorher noch eine Stadtrundfahrt durch sein Heimatort zu geben. Super Sache, zudem wir auch noch die Fähre nach Quadra Island erwischt haben.

Auf der Insel an sich gibt es, wie irgendwie überall auf der Insel, keine öffentlichen Verkehrsmittel und somit blieb uns weiterhin nur das Hitchen um nach Heriot Bay zu gelangen um die Kayak-Reise mit unserem Verleiher zu besprechen.

Auch auf Quadra Island mussten wir nicht lange warten. Ein alter Mann, der in den Sechzigern aus Holland ausgewandert ist, hielt an und nahm uns bis zum Kayak Verleiher mit. Hier haben wir die Daten unserer Reise noch mal kurz durchgesprochen, haben mit einem Mitarbeiter eine Route erörtert und sind danach zum Heriot Bay Inn gegangen. Hier gabs noch mal eine kleine Routen Besprechung neben einem Burger und einem Bier. Im Anschluss sind wir noch einkaufen gegangen, da wir nicht genug Supplies vom Hiken übrig hatten (die liegen alle in den Resupply Paketen welche wir in den nächsten Wochen noch aufsammeln müssen). Nächste Woche gibt es jeden Tag Pfannkuchen… yay 😀