Acton KOA

Unser Plan heute bis Hiker Heaven zu laufen wurde durch einen spontanen Ausbruch von Anarchie und Rebellion vereitelt 🔥. Der KOA in Acton hatte (leider) einen Pool und eine Hot Tub. Dazu noch eine funktionierende Dusche und ein Klo mit fließendem Wasser… diese unschlagbaren Argumente haben die revolution ausgelöst. Also haben wir heute einen spontanen Nero, morgen einen Nero (da morgen nur 10 Meilen zu laufen sind und wir daher gegen Zehn Uhr im Hiker Heaven ankommen werden). Im Nachhinein gebe ich ja zu, dass ein Swimmingpool zur Abwechslung super angenehm ist. Dennoch… alle Pläne werden über die Bande geworfen. Unverschämtheit.

Im KOA gab es dann zum Mittag eine Tiefkühlpizza, jede Menge San Pellegrino (Zitrone) Soda und einen elektrischen Stecker zum Aufladen der Powerbank. Heute zum Abendessen lassen wir uns auch wieder Pizzen liefern. Wir brauchen einfach die Kalorien, Punkt aus basta.

Bier gab es leider nicht, da es für Lieferungen illegal sei, Bier zu liefern. Da es nicht möglich sei das alter der bestellenden Person zu bestimmen. Schwachsinnige Regelung… pff.

Nur laufen

Die letzten zwei Tage (mit heute) waren sehr eintönig. Klassisches PCT wandern bis zum Abend.

Der geplante Campingplatz gestern war ein (Day use only) Park. Parks day use oder camping gibt es hier im Angeles Crest Nationalpark sehr viele. Und hier am Park hat auch schon ein Trail Angel auf uns gewartet, der Pizza, Bier und Sprite gekauft hatte und es uns einfach so gab. Super System hier mit den Angeln. 🙂 Aber eine halbe Vegi-Pizza hat den Hunger nicht gelöscht.. auch wenn es amerikanische Größen waren. Also gab es nach der Pizza auch noch eine Ramen-Nudel-Suppe.

Auf heute haben wir uns wieder entschieden Cowboy-zu-campen. Über die Nacht haben wir leider Besuch von einer Wolke bekommen, zwar ohne Regen aber die Feuchtigkeit hat gereicht um alles Nass zu machen. Es war eine super Überraschung am Morgen als die ersten Tropfen Wasser am Morgen durch die Nähte vom Schlafsack auf die Arme getropft sind. Super Sache sowas. Also einpacken die nassen Sachen und loslaufen. Über die Mittagszeit haben wir unsere nassen Sachen dann in der Sonne trocknen lassen. Immerhin scheint hier meistens die Sonne über die Mittagszeit.

Gegen Abends sind wir zu der North Fork Ranger Station gekommen. Diese Station mit ihrem mini Campingplatz ist seit 2009 für die Öffentlichkeit geschlossen. 2009 wütete hier der größte Waldbrand (Station Fire) in Los Angeles County. Nur PCT-Hiker dürfen hier übernachten. Die Station ist von einem einzelnen Ranger besetzt der glaub ich wenig zu tun hat. Außer die Kühlerbox zu bestücken die hier stehet und bei der man Soda und Snacks für je 1$ kaufen kann. Super Sache, da es nichts besseres gibt nach einer langen Wanderung als Soda =)

Heute versuchen wir noch mal das Cowboy-Campen da es auf dem Campingplatz fürs Zelt zu windig ist. Morgen planen wir gegen neun Uhr am KOA in Acton anzukommen, uns kurz auszuruhen und dann weiterzuwandern bis zum Hiker Heaven in Agua Dulce.

Schäufelchen

Heute haben Sandra und ich alleine das Camp wie gewöhnlich um halb sechs verlassen und uns auf den Trail begeben. Simone will (vormittags?) ihr eigenen Rhythmus gehen und startet ne halbe/dreiviertel Stunde später als wir.

Nach einem kurzen Abstieg mit Blick auf ein Wolkenmeer ging es auf den Mount Williamson hoch. Bzw läuft der PCT knapp unterhalb des Gipfels entlang und wer will ( außer mir in den 20 Minuten die es gedauert hat niemand) kann eine kleine detour auf den Gipfel gehen. Der ist aber an sich sehr langweilig.

Danach fing ein unglaublicher Abstieg an. Über 700 feet elevation drop auf eine Meile. Das geht ein wenig auf die Knie mit solchen Rucksäcken. Kurz vor dem Ende kamen die Wolken von Los Angeles rüber. Erfrischend aber auch kalt an einem eh schon kalten Tag. Eine kurze Zeit später war der PCT dann schon auf eine Distanz von vier Meilen gesperrt, eine vom aussterben bedrohte Kröten bzw. Froschart lebt hier die geschützt werden muss. Also detour auf dem Highway 2, der trotz des Wochenendes (Samstag) wenig befahren war. Auf der detour am Highway sind wir auch an dem privaten Buckhorn Skiclub vorbei gekommen der Trailmagic für PCT Hiker macht. Es gab Soda, Beer, Obst und Chips. Toller Platz, leider ist nur gegen zwölf die Sonne von der Terrasse verschwunden und somit würde es zu kalt für ein längeres verweilen.

Also weiter roadwalk bis wir wieder auf den PCT gestoßen sind. Kurz darauf haben wir unser Zeltplatz erreicht. Um drei Uhr wie es sich Sandra gewünscht hat. Zwei ein halb Stunden später war allen klar… erreichen des Camps um drei ist viel zu früh. Hört sich ok an ist aber total unbefriedigend. Aber wir haben und dann Kollektiv dazu entschlossen zu Cowboycampen.

Und heute, eine Meile vor Meile 400 habe ich zum ersten Mal mein Schäufelchen genutzt. Ab vom Camp und Trail ein Löchlein buddeln, Geschäft verrichten, TP wieder mitnehmen, mit einem kleinen Stöckchen Dreck unterrühren und Löchlein wieder zuschütten. Als letzten Schritt Handsanitizer nutzen und fertig 🙂

Wrightwood & Gipfel

Am gestrigen Zero in Wrightwood haben wir eine kleine Pizzeria zum Mittagessen ausprobiert, die den Kommentar in der Gudhook App von zwei Italienern hatte „Best pizza and lasagna on the PCT“. Gelogen haben die zwei nicht. Die Mittagspizza war so gut, dass wir unsere Abendessens Pläne in den Wind schmissen und weiter Pizzen für den Abend holten. Keiner hat seine komplette Pizza geschafft, so dass wir alle für den heutige Tag eine Frühstückspizza genießen konnten.

Heute ging es nach drei Meilen hoch auf den Baden Powell. Ein sehr schöner vier Meilen langer, 2.800 feet steiler Aufstieg. Baden-Powell war der Gründer der Boyscouts (?).

Nach einer sehr windigen Mittagspause ging es weiter bis zum Little Jimmy Campground und dem ersten Outdoor Einsatz meiner neuen Synmat HL Winter MW. Gestern hab ich im Supermarkt ein Ramen mit Chili gefunden, also gab es Chiliramen zum Abendessen… und es war ein wenig Chili‘g, besonders beim Trinken der Suppe brannte es im Rachen. Uff.

Gegen kurz nach acht (kurz vor Hiker Midnight und schon in der Dunkelheit) rollten auch noch Boy Scouts ein. Es ist leider Wochenende, und alle erreichbaren Campsites haben Kommentare, dass an Wochenenden relativ viele anderen Hiker auf den Camps nächtigen.

Außerdem gab es Trail Magic!!! Ein älteres, lokales Pärchen kam gegen sechs Uhr zum Campground und verteilte kleine Cola Flaschen und (selbstgemachte) Schoko-Cookies. YAY!!!

Geschenke!

Heute ging es wieder um vier Uhr in der Früh los. Was nicht alles gemacht wird um ein schönes Frühstück zu bekommen. Der Abstieg war gar nicht so schlimm wie in den Apps beschrieben. Gemächlich ging es, mit richtigem Einsatz der Trekkingstöcke, ins Tal hinunter.

Unten angekommen wollten wir Simone überraschen, aber Sie schlief noch und das Office des Inns war noch nicht ‚besetzt‘.

Also gingen wir zu einem Café zum Frühstücken. Zwei Bagel mit Creamcheese und eine Zimtschnecke. Dazu noch einen großen Capo, dazu noch funktionierendes richtig gutes Internet und der Morgen ist gerettet. Nach einer Stunde trudelte Simone im Café ein, die wir zuvor noch angerufen hatten.

Nach dem Frühstück haben wir uns zum Inn aufgemacht um uns ein gemeinsames Zimmer für die nächsten zwei Nächte zu mieten. Zu unserem Glück und weil Sandra so darauf gedrängt hat war gerade noch ein Doppelzimmer frei und bezugsbereit. Wären wir eine halbe Stunde später angekommen, hätten wir bis elf warten müssen. So konnten wir schon vormittags um neun unser Zimmer beziehen, duschen und uns frisch machen. Danach gab es nur ein logisches Ziel für uns. Das Post Office!!! Denn dort warteten Geschenke auf Sandra und mich. Sandra hatte sich eine zusätzliche Powerbank gekauft, die dort angeliefert wurde und auf mich wartete meine nigelnagelneue Lustmatratze von Exped. Meine alte Luftmatratze muss ich zerschneiden und als Beweis ein Bild davon an Exped (USA) schicken. Zu meinem Glück hab ich eine Synthetik Matte und keine Daunen… was das für eine Sauerei sein muss so eine Matte zu zerschneiden… Ich hatte nur ein paar Fetzen von der Synthetikfüllung, die aber schön mit den Mattenfetzen verklebt waren.

Jetzt bin ich besitzt der Exped HL Winter MW… Yay! Und diese Matte hat ein cooles Spider-Man Muster.

Über die Mittagspause habe ich gemeint mir ein Bier gönnen zu müssen. Durch das ganze Wandern hat es bei dem Anblick des 10.1% Alkoholanteils nicht geschalten, dass es eventuell ein wenig stark werden könnte. Am Schluss hatte ich einen Bier-Bourbon-Mix der auf den ‚leeren‘ Mittagsmagen relativ stark angesprochen hat. Aber dafür gibt es eine Mittagpause um den Halb-Rausch auszuschlafen.

Zum Abendessen gab es Mac-and-Cheese mit meiner Not-Milch (Dehydrierte Milch aus Norwegen). Die paar dehydrierten Sachen die ich in die USA mitgenommen haben zerfallen gerade durch den Druck im Foodsack und das gestopfe im Rucksack, also müssen die weg. Und warum wegschmeißen wenn man es auch Sinnvoll verwenden kann. Zum essen natürlich noch isotonisches Bier und ab ins Bett.

Auf zum Subway und tausende Höhenmeter

Die Nacht auf gestern am Seeufer war einfach super. Genialen Schlaf, windstill und leise. Ein super Ausklang des anstrengenden vorangegangenen Tages. Nach dem ausstehen ging es knappe drei Meilen weiter zu einer Picknick Area zu der viele am Vorabend noch gewandert sind. Bis sieben kann man von dort aus nämlich Pizza bestellen. Anscheinend wurde es am Vorabend übertrieben und als wir zum Frühstück eintrafen gab es noch einen Liter Cola, zwei Liter Root Beer… was will man am Morgen mehr? Nix!

Der restliche Tag verlief sehr angenehm, bei mir im Ohr unterhielten sich P.o.D., Disco, D-Low und Pmags in „The Trail Show“ (www.thetrailshow.com) über jede Menge Bier, Trails und Trailnews was die Stunden schnell vergehen ließ. Für knapp zwei Stunden habe ich auch noch zusätzliches Gewicht vergessen… bei der Picknick Area lag eine Kartusche Gas und ein Sack voll essen und meine Vermutung war, dass die Sachen vergessen worden sind. Also hab ich einen Zahn zugelegt um den Besitzer einzuholen. Es stellte sich dann heraus, dass er die Sachen mit Absicht da liegen gelassen hatte im Gewicht zu sparen. Und da sein Stift nicht mehr ging hatte er nix dazugeschrieben. Seine alten Sachen hat er dennoch wieder Ansicht genommen und für die restlichen acht Meilen bis zum McDonald’s geschleppt. Für die Mittagspause hab ich wieder meine Schattenkonstruktion aufgebaut und mit den zwei anderen den Mittag verbracht. Die restlichen sieben Meilen vergingen dann auch sehr schnell.

Am McDonald’s angekommen müsste ich leider feststellen, dass amerikanische McDonald’s keine vegi Sachen führen… ärgerlich da ich so eine halbe Meile über die Interstate und einen Highway irgendwie auf die andere Seite der Interstate zum Subway laufen musste. Aber… ich habs geschafft und wurde nicht umgefahren . Yay!

Simone haben wir nach Wrightwood vorgeschickt, da sie mehrmals in den letzten Tagen umgeknickt ist und mehrere Tage Ruhe braucht + einen Besuch beim Doctor.

Sandra und ich haben uns nach ausgiebigem Gebrauch des ewigen refills dann auf einen halben Nachthike begeben um zwei Meilen nach der Interstate zu campen.

Unser Plan heute um vier auszustehen hat super geklappt. Die ersten zwei Stunden ohne Sonnenschein waren geniales Wanderklima. Zum Frühstück nach drei einhalb Meilen gab es eine Hälfte vom gestrigen Sub. Aufgeweicht aber (Salat mäßig) immer noch knackig. Danach ging fing die Steigung an. Die totale Steigung heute Betrug je nach App zwischen 6.200 und 6.800 feet. Unser heutiger Campingspot liegt auf 2.505 Meter. Tolle Aussicht und ein tolles Gefühl knapp 18 Meilen mit der verrückten Steigung geschafft zu haben. Zum Mittagessen gab es die zweite Sub-Hälfte. Herrlich so was. Dazu über den Tag verteilt eine Unzahl an Snacks wie zb M&Ms, Oreos und oder Riegel. Zum Abendessen gab es eine doppelte Portion Ramen… unbeschreiblich!

Im großen und ganzen war der Anstieg heute machbar. Mit einigen Pausen im Schatten gar kein Problem. Gestartet sind wir mit sieben Litern Wasser. Oben angekommen bin ich mit zwei. Jetzt im Zelt liegend hab ich noch gut einen dreiviertel Liter für den Abstieg morgen nach Wrightwood. Easy 🙂 und unten gibts refills an Sprite bis es wieder oben rauskommt. Der Abstieg wartet mit 2.200 feet abwärts und 2,4 Meilen morgen auf uns. Fast so wie‘s Daufa am Breitenberg. Nur dass ich dort noch nie abgestiegen, sondern immer nur hochgelaufen bin und morgen dann noch mit so einem Rucksack… wobei 🙂 Kein Wasser + fast kein Essen = 12 kg oder weniger auf dem Rücken. Das wird ein Abenteuer. Ach ja nicht ganz so hoch wie der Breitenberg also easy (:

Meile: 361.72 auf dem PCT.

Hotsprings and walking

Gestern sind wir nicht ganz so weit gekommen wie wir geplant hatten. Trotz einigen Fluss Überquerungen und am Fluss entlanglaufend herrschte eine erdrückende Hitze die durch fehlendem Wind die marsch Moral gesenkt hatte. Zudem darf man an und eine Meile um die Hot Springs nicht campen und Camping Möglichkeiten (ausgewiesene in der App) sind eh eine Rarität. Also campten wir gestern zwei Meilen vor unserem Tagesziel um in der Früh um halb sieben in die heißen Quellen zu hüpfen. Die Mittagspause verbrachten wir gestern an einem Flussufer mit Anbindung an einen (Dirt) Bikepark und einer kleinen off-road Straße. In der Theorie wäre das alles nicht so schlimm gewesen. Man hätte Baden können und den Mittag genießen können. Leider war heute ein Samstag, also dauernd Action. Entweder waren es Biker, die nach ihrem anstrengenden Fährtchen an das gegenüberliegende Flussufer gefahren sind und sich nass gespritzt haben… ok sie haben sich halt abgekühlt. Oder es waren amerikanische Familien die mit off-road Buggy’s den Berg heruntergefahren sind und sich je sage und schreibe zwanzig Minuten an den Fluss gesetzt haben, ein Bier getrunken haben (ohne auch nur eine Dose den Hikern anzubieten), wenn sie mutig waren die Hiker gefragt haben von wo aus sie losgelaufen sind (Campo, haben die glaub ich nicht gekannt) und wo das Ziel liegt (Kanada, sagte denen was) und dann wieder abgefahren sind.

Heute waren die Hot Springs auf dem Terminplan an aller erster Stelle. Nach einer knappen Stunde haben die wie Stelle der Entspannung erreicht und hüpften sofort in die erste abgelegene Quelle rein. Leider hatte diese nur 25 Grad und war deshalb gefühlt viel zu kalt. Später nach einem Tipp eines ansässigen Hippies sind wir in eine andere Quelle umgezogen die herrliche 35 Grad hatte. So ließ sich der morgen genießen. Die No-Camping Regel wurde von gefühlt hundert Leuten missachtet. Sei es von Thruhikern oder von Einheimischen. Aber uns war das Risiko 175$ Strafe zu zahlen zu hoch 🙂

Nach der Erfrischung und einem herrlichen Frühstück ging es dann weiter. Zu den schon gelaufenen zwei Meilen sollen heute noch siebzehn dazukommen. Also mussten wir uns ranhalten um noch in der Helligkeit anzukommen. Die mittags Pause haben wir an einem Fluss gemacht, der direkt neben einer gigantischen Dammkonstruktion des US Army Corps of Engineers lag. Ein hundert Meter hoher Damm mit der Aufgabe der Überflutungskontrolle… in Südkalifornien wo es kein Wasser gibt. Geniale Idee. (Mojave River Forks Damm)

Nach dem Mittag ging es gemütlich weiter. Warum eigentlich insgesamt 19,3 Meilen? Ganz einfach, damit wir morgen das Abendessen in einem Subway oder McDonalds feiern können. Ich werde drei Subs bestellen. Eineinhalb fürs Abendessen, einen halben für das nächste Frühstück und einen ganzen aufgeweichten fürs nächste Abendessen. Es wird ein FEST!!! 😀

Jetzt liegen wir alle in unseren Zelten in einer kleinen Bucht des Silverwood Lake und freuen uns auf die 16 Meilen morgen

Big Bear Zero

Der gestrige Zeroday war gefüllt mit Aktivitäten. Als erstes ging es zu einem kleinen Restaurant zum Frühstücken. Dort durften wir selber unsere Fanta Zapfen am Automaten der halb in der Küche stand. Wired. Als Frühstücksspeise gab es Panecakes. Statt den drei, auf der Speisekarte, gelisteten gab es für uns vier mit dem Kommentar „wenn ihr noch Nachschub wollt sagt es einfach, ihr braucht die Kalorien“. Super Hikerfreundlich. Hätte man vom Aussehen der Bedienung (älterer Herr) sich nicht Sofort denken können. Natürlich haben wir diesem Angebot nicht Wiedersehen können… auch wenn wir nur für einen zusätzlichen Pancake gebeten haben.

Nach dem Frühstück wollten Simone und ich noch zur Post, da wir dort jeweils Pakete liegen hatten. Für mich meine Kamera mit dem ganzen Equipment, für Simone ihr Alter Schlafsack und noch ein paar andere Sachen. In Idyllwild hatte sie sich auch einen Quilt gekauft um knapp 500g zu sparen. Leider hat sich der Quilt in der Schnee Nacht als zu kalt erwiesen weswegen sie ihre alten, schweren aber warmen Schlafsack wieder mitnehmen wollte.

Zur Post sind wir per Ortsbus gefahren, es gibt kein Wechselgeld dh falls man keine $ 1.50 parat hat, hat man Pech gehabt und zahlt stattdessen $ 5 oder so. Trotz der Tatsache dass wir nur zwei Haltestellen weiterfahren wollten und die Busfahrerin sogar gefragt hatte ob wir zur Post wollen, hat die Fahrerin es geschafft uns innerhalb von drei Minuten zu vergessen. Und ehe wir was sagen konnten war es zu spät und wir bekamen eine kostenlose, vierzig minütige Stadtrundfahrt durch Big Bear City. Yay.

Schlussendlich durften wir doch noch beim Postoffice aussteigen und unsere Pakete entgegen nehmen. Ich habe mich dazu entschlossen meine Kamera doch noch für ein paar Meilen weiter nach Norden bouncen zu lassen. Das Geniale am amerikanischen Postsystem ist es nämlich, dass ungeöffnete Packete (vermutlich nur spezielle) einfach so für (keinen großen Aufpreis) weiter geschickt werden können. Super Sache und ich musste nichtmal irgendwas zahlen, auch nicht für die zusätzliche Versicherung.

Zurück zum Hotel haben wir uns dazu entschlossen zu hitchen. Viel zuverlässiger als der Bus und ehrlich gesagt dauert es nie länger als 10 Minuten und ist immer interessant.

Zurück im Hotel haben wir noch ausgecheckt und sind per Anhalter nach Big Bear Lake gefahren. Dort in den Robinson Inn und erst mal entspannen.

Später ging es zu einem Riesen Einkauf zu Vons (einem Supermarkt) der für einige in der Gruppe sehr teuer wurde. Wer hätte gedacht dass heikle Vegis am günstigsten wegkommen. Für den Abend gab es noch eine frische Zwiebel, Tomatenstücke, Parmesan, nasse Annas und Nudeln. Ein Festessen wie es selbst ein Restaurant nicht besser geschafft hätte. Zurück (2-3 Meilen, weil wir sind ja in der USA, da ist nichts mal nur nebenan) ging es wieder per Anhalter. Nach dem Einkauf haben wir noch die verschiedenen Ausstatter (Outdoor) von Big Bear Lake abgeklappert nur um enttäuscht wieder die Läden zu verlassen. Nur Sachen für Carcamper. Viel zu schwer und nicht ultra lite.

Abends ging der Tag mit dem herrlichen, selbst-gemachten Abendessen zu Ende.

Heute sind wir, nach einem Frühstücks-Bagel, zurück zum PCT gehitched und weiter ging die große Wanderung. Außer dem Zustieg zum PCT ging es so gut wie nur bergab. Mal wieder durch tolle Pinienwälder. Morgen überqueren wir Meile 300 und kommen an den Deep Creek Hot Springs vorbei (nachmittags). Das wird ein Erlebnis, denn ungetestet bleiben die nicht!

Winterwunderland

Wir sind in einer Winterzauberlandschaft aufgewacht.

Geschlossene Schneedecke wo das Auge auch hinschaut. Im Zelt war alles noch gut, aber der sofortige Aufbruch ohne Frühstück (Normaler weise essen wir ja erst zwei Stunden nach dem Loslaufen) hat den Körper ganz schön Energie entzogen. Es war gefühlt sehr kalt. Dennoch war die Wegfindung super leicht. Auch wenn es nicht wirklich viele wegweisenden Pfosten auf dem PCT gibt, bzw diese Pfosten gibt es an unübersichtlichen Stellen, war der Trail immer irgendwie zu erkennen. An den Seiten verschneites Gestrüpp, und dort wo nur Schnee zu sehen war und eine Mulde zu erkennen war

musste der Weg entlanglaufen.

Bei der Frühstückspause sind mir meine Fingerspitzen eingefroren und es hat über eine Stunde weiter laufen und bewegen gebaucht um das Gefühl wieder in die Finger zu bekommen. Zwar hab ich dünne Handschuhe mitgenommen, aber das sind halt dünne und die sollten nicht zwischen drinnen fürs Frühstück ausgezogen werden.

Bei der nächsten Möglichkeit für einen Hitch also bei der nächsten Zufahrtsstraße zum Highway sind wir abgebogen und haben nach keinen zehn Minuten einen hitch nach Big Bear City bekommen. Leider war der Inn an dem wir rausgeschmissen wurden schon ausgebucht, also ging es für uns zuerst zur Wäscherei, danach zu einem Mexikaner zum Essen und am Schluss ging es in das lokale Motel 6. Zuvor hat uns jedoch der Inn-Besitzer noch auf zwei Gläser Wein eingeladen, hat ewig mit uns über Gott und die Welt… Na ja über alles Mögliche hat… geredet und seine Meditationsstunde um eineinhalb Stunden verschoben. Super lustiger Typ.

Am Abend sind wir dann in ein Amerikanisches Restaurant (Wyatt Grill) im Big Bear Lake (nicht City laut Maps) Convention Center gegangen. Drinnen war der halbe Ort versammelt, es wurde getanzt, es wurden Geburtstage gefeiert und es war so… gefühlt typisch amerikanische Kleinstadt. Das Essen war gut 🙂

Morgen genießen wir einen Zero Tag, mit viele hin und herlaufen. Hier ist alles super weit auseinander gelegen. Aber das ist auch so was Amerikanisches. Nix für Fußgänger.

Und ganz gute Neuigkeiten:

In Wreightwood wartet eine niegelnagel Neue Luftmatratze auf mich. Exped hat sich sehr entgegenkommend gezeigt. Sobald ich die neue habe, muss ich die Alte zerschneiden und denen ein Bild von der kaputten Matratze zuschicken. Ich freu mich schon auf das neue Schlafgefühl in ca acht Tagen.