Soda

Meile: 1396.8

Gelaufen: 19.5 + 0.5 Roadwalk

Nach einem kreuzen Roadwalk zurück zum PCT war unser erster Stop bei der Subway Cave. Eine natürliche von Lavaströmen geformte Höhle. Super interessant und anscheinend durchgehend an die acht Grad warm. Nicht das es uns aufgefallen wäre im zehn vor sechs, da können wir meistens noch die Kühle selber genießen.

Nach dem kurzen Höhlen Ausflug ging es, für den Rest des Tages, weiter auf den Hat Rim. Das bedeutete für fast den gesamten Tag ohne Schatten in der Sonne zu laufen.

Aber trotz dieser schlechten Aussichten gestaltete es sich für uns wie eigentlich immer als ein sehr angenehmer Wandertag. Die Temperaturen kletterten nicht zu hoch und es wehte immer eine angenehme priese.

Nach gut zehn Meilen sind wir auf einen riesigen Trailmagic Ort gestoßen. Drei große Kühlerboxen gefüllt mit Soda, Wasser und mehr guten Sachen. Frisch aufgefüllt, vermutlich heute früh.

Ach ja, die zwei Soda die ich dort getrunken habe waren Nummer zwei und drei. Nummer eins gab es zum Frühstück da ich mit vom Store gestern vier (!) Dosen ausgepackt habe. Heute wird ein Soda Tag.

Zwei weitere Dosen gab es zur Mittagspause und die letzte zum Abendessen.

Aber vor dem Abendessen gab es noch mal Trailmagic und zwar Rootbeer Floats von „Copper Tone“. Was will man da schon über den Tag meckern.

Zum Sonnenuntergang hab ich dann noch das ein oder andere schöne Untergangs Bild geschossen und jetzt, zum krönenden Abschluss werde ich von Moskitos zerstochen. Wir Cowboy Campen wie immer die letzten Tage. Die Mistviecher verschwinden meistens ab zehn Uhr.

Marathon

Meile: 1376.3

Gelaufen: 26 + 0.8 zu JJ‘s

Heute stand unser erster Marathon Tag an. 26.8 Meilen insgesamt stand auf dem Programm, Aktion geladenes laufen ohne jede (nennenswerte) Steigung, tolle Fernsicht in bewaldete Regionen. Generell optisch ein toller Tag… nicht!

Die ersten fünfzehn Meilen gingen durch den Lassen Nationalpark und davon verliefen sieben durch einen angebrannten Wald.

Zur Mittagspause waren 14.9 Meilen geschafft. Füße waren ein kleinwenig beleidigt, was auch auf den restlichen zwölf Meilen nicht besser wurde. Es ist schon ein krasser Unterschied ob „nur“ 12-13 Meilen zum Mittag gelaufen werden und es eine drei/vierstündige Pause ansteht oder ob fünfzehn gelaufen werden und es nach zwei Stunden schon wieder weiter geht.

Unser Ziel heute war Old Station, bzw besser gesagt die Tankstelle „Fill-Up-Station“ und JJ‘s Restaurant. Bei ersterem gab es kalte Getränke und ca zwei Liter Soda in Dosen für den Rim-Walk morgen, bei letzterem gab es ein Bierchen und einen Milkshake. Herrlich!

Zurück in die Natur

Meile: 1350.3

Gelaufen: 19.8

Den heutigen Wecker habe ich auf fünf Uhr gestellt. Ich wollte, sollten eine entsprechende Wolkenstimmung vorliegen, den Sonnenaufgang fotografieren. Erstens hab ich den Wecker erfolgreich überhört, obwohl ich angeblich den Wecker ausgeschalten habe und zweitens war keine Wolke am Himmel zu sehen. Angeblich habe ich den

Wecker ausgeschalten, kann mich aber nicht daran erinnern.

Gegen sieben bekamen wir ein super Frühstück mit Bratkartoffeln, Rührei, angedünstetes Gemüse und Bagels mit Frischkäse. Dazu noch einen Espresso und einen halben Liter Schokomilch.

Danach ging es zum Trail. Frisch gestärkt von den vergangenen zwölf Stunden wurden die ersten neun Meilen mit einem 3.4 mph Schnitt zurückgelegt. Easy.

Nach der Mittagpause ging es weiter. In der Ferne ist ein Waldbrand zu sehen und es riecht nach Rauch. Vier Meilen vor unserem Campstop haben mich zwei Dayhiker angesprochen und wir haben ein klein wenig gesprochen, über den Trail und weiteres.

Vor unserem Abendessen haben wir dann noch einen kleinen Ausflug zum Restaurant gemacht (0.4 Meilen Roadwalk, für dessen hinfahrt wir aber sofort von einem vorbeifahrenden Auto mitgenommen wurden).

Am Restaurant treffen wir die zwei Dayhiker wieder und werden auf ein Bier eingeladen. Als dank bekommen die zwei noch mehr Informationen zum Trail und ein paar meiner besten Bilder gezeigt.

Am Campingplatz muss man sechzehn Dollar für einen Zeltplatz zahlen, aber zwei andere ältere Rentner bieten uns an auf ihrem Campinggrund einfach unsere Zelte (oder Schlafmatten) aufzustellen. Heute ist wieder ein super Tag!

Unverhofft kommt oft

Meile: 1331.3

Gelaufen: 3.3

Unser heutiger Plan war es, einen kurzen Resupply-Stop in Chester einzulegen. Aufstehen um sechs, zum Highway laufen auf halb acht, in die Stadt hitchen, ca. Vier Stunden in Cafes abhängen, alle elektronische Geräte aufladen und danach für weitere elf Meilen zurück zum Trail.

Die ersten zwei Punkte haben perfekt geklappt. Der Hitch Punkt erwies sich als etwas komplizierter aber nach einer halben Stunde wurden wir von Tina dann doch mitgenommen. Tina war auf dem Weg zu einem kleinen vormittags Hike im Lassen Nationalpark als sie uns an der Straße sah und entschied sich umzudrehen, zwanzig Minuten Umweg in kauf zu nehmen und uns in die Stadt zu fahren. (Ihr Ziel lag in entgegengesetzter Richtung).

Kurz bevor sie uns dann in Chester rausgelassen hat, meinte sie noch „Wenn ihr wollt, dann biete ich euch an bei mir am See im Haus zu übernachten. Falls ihr daran Interesse habt, hier ist’s ins Handynummer, schreibt mir einfach eine SMS“. Da man am Trail grundsätzlich NIE etwas abschlägt war unser toller Plan somit für die Katze. Nach dem Frühstück haben wir ihr dann zugesagt.

(Anscheinend lädt Tina seit 18 Jahren, nur ein mal pro Jahr zwei Hiker ins Haus ein. Wenn das stimmt waren wir Nummer 18 und somit in einem sehr exklusiven Club von PCT Hiker)

Es hat sich herausgestellt, dass das Haus eine halbe Villa ist und in einer super schönen Lage liegt direkt am See. Insgesamt hat das Haus vier doppelte Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer dessen Decke sich durch das ganze Haus zieht, eine doppelstöckige Veranda und einen Steg in den See.

Zuerst haben wir ein Zimmer in ersten Geschoss bekommen, aber nach mehreren Überlegungen wurden wir in den Keller umgezogen in dem es wesentlich kühler war als oben und auch in Grunde genommen schöner eingerichtet war.

Zum Abendessen wurde uns ein organischer Burger serviert, dessen Fleisch von höchster Qualität war. Ravioli mit Pilzen und. Salat. Davor noch jede Menge frisches Obst und Unmengen an Espresso. Ein wahrer Traum war es. Ach ja frisch gekühltes Bier gab es auch noch.

Den Nachmittag haben wir dann noch im See verbracht und haben gefaulenzt. Was kann da noch schöner werden.

Morgen früh bekommen wir dann noch ein schönes Frühstück mit Bagels&Creamcheese und frischem Rührei.

Ich kann nur immer wieder sagen… „The Trail provides“. Es ist unglaublich wie die Zufälle manchmal ausspielen und was es für großzügige Menschen auf dem Trail bzw. In den Trailtowns gibt.

Halfmile

Meile: 1328

Gelaufen: 22.6 + 0.6 zu einer Quelle

Heute sind wir an einem Meilenstein vorbei gekommen. Wir haben den Halfmile Marker überschritten. Somit sind wir offiziell über 50% der gesamten Strecke des PCT gelaufen. Ab jetzt lohnt es sich nicht mehr umzukehren. Yay!

Der Tag hat schon mit einem schönen Sonnenaufgang angefangen. Ansonsten war der Tag warm, wasserarm und na ja typisch für Nordkalifornien.

Unser Abendcamp liegt knapp drei Meilen vor dem Highway 36 nach Chester an einem kleinen, lauten Fluss. Und wie es Gewässer hier so an sich haben fliegen genug Moskitos rum. Aber ich hab n Netz und so wird sich in Schlafsack gelegt.

Zweitausend Höhenmeter

Meile: 1304.4

Gelaufen: 18.6 + 0.5 (Roadwalk)

Heute stand ein „Monster“ Anstieg an. Auf dreizehn Meilen über zweitausend Höhenmeter. Und das auch noch in der Früh.

Der gestrige Abend und die ganze Nacht waren heute einfach nur eine Katastrophe. Übertrieben warm und schwül. Selbst ohne Decke lief der Schweiß in strömen und eine Decke war von Nöten, weil wir gecowboyed haben und es Moskitos gab.

Nach bzw während dem Aufstehen hat es auch noch angefangen zu tropfen, was die Stimmung natürlich auch noch ein wenig gesteigert hat.

Dann um fünf Uhr und zwanzig Minuten ging es los. Vor uns lag der zwei Meilen Roadwalk zurück zum Trail. Zu unserem Glück sind wir nach einer halben Meile an einem Haus vorbei gelaufen und eine Frau kam uns hinterher gelaufen und fragte ob wir roadwalken oder gefahren werden wollen. Was für eine Frage. Natürlich haben wir das fahrtangebot dankend angenommen.

Dann ging’s aber hoch. Durch hohe Farne und Gräser die alle von einem nächtlichen Regenschauer triefend nass waren und kombiniert mit der Wärme ein tropisches Laufgefühl vermittelten. Entsprechend durchtränkt bin ich zwei Meilen unter dem höchsten Punkt zum Mittag angekommen. 1.700 Höhenmeter in vier Stunden und die üblichen zwölf Meilen. Es ist einfach egal, ob ich eine durchgehende Steigung vor mir habe oder einen abfallenden Hang. Bis zum Mittag (zehn Uhr) hab ich mindestens elf Meilen absolviert. Ist schon lustig.

Die restlichen sieben Meilen sind wie immer in den letzten Tagen verlaufen. Ohne große Aufregung.

Am Camp haben wir Twerk wieder getroffen und ihm ist aufgefallen, dass er noch keine Fotos von uns gemacht hat. Er ist professioneller Fotograf und fotografiert Hikertrash den er auf seinem Thruhike so trifft. Also gab es eine abendliche Model Season.

Ach und ich habe meinen ersten Meilenmarker übersehen. Zum Glück hab es einen weiteren bisschen weiter auf dem Trail (1302.4)

Caribou Crossroads

Meile: 1286.9

Gelaufen: 19 + 2 Meilen bis Caribou Crossroads

Der letzte Townmorgen ist immer kritisch. Alles liegt überall rum, wenn am Vorabend noch nicht alles vorbereitet wurde. So war es heute der Fall.

Auf dem Trail dauert das zusammenpacken immer nur maximal eine halbe Stunde. Heute waren wir noch nach nach einer Stunde am packen.

Unsere Gastgeberin hat uns noch angeboten uns zum Trail zurück zu fahren. Super cool!!

Der Trail an sich ist wie jeder Trailtag zur Zeit in Nordkalifornien. Es ist immer waldig und ohne große, spektakuläre Aussichten. Was irgendwie schade ist, aber es ist ein bekannter Fakt, dass es auf diesem Abschnitt des Trails langweilig werden kann und man am Besten gute Hörbücher, Podcasts und Musik dabei hat.

Eine schöne Sache hat der Norden hier… es gibt hier ganz viele Schmetterlinge. Überall flattern die herum.

Nach sieben Meilen ging es heute knapp zweitausend Meter bergab nach Belden. Das war eine Qual, aber dafür geht es dann morgen die selbe Höhe wieder hoch, was auch nicht besser wird. Unser Abendcamp haben wir bei Caribou Crossroads aufgeschlagen. Ein zwei Meilen Roadwalk vom Trail entfernt. Aber kostenloses Campen auf dem Parkplatz und einen super Milkshake.

Abnormal

Meile: 1263.5

Gelaufen: 12.5 + 3 (Offtrail)

Gestern war Towntag, also der Tag für uns an dem wir in die Zivilisation zurück kehren. Auch wenn nur für eine kurze Zeit.

Aber vor dem Bier und gutem Essen und was sonnst noch so in einer Stadt auf uns wartet lag ein kleines Hindernis… ein kleiner Hügel mit über tausend Höhenmetern auf weniger als sieben Meilen. Und das in der Früh.

Okay… kein Problem, die ersten zwei Meilen gehen noch bisschen Bergab und dann gehts hoch.

Meine Devise für heute: „Um so schneller ich oben bin, um so schneller ist alles vorbei.“ einleuchtend richtig?

Eine halbe Stunde nach dem Loslaufen sind somit schon zwei Meilen geschafft… ein 4mph Schnitt… verrückt. Mit diesem Richtwert setzte ich mir ein Ziel für die Frühstückspause, die jeden Tag ca. Zwei Stunden nach loslaufen ansteht… Das Ziel ist ein kleiner Seasonal Stream bei Meile 6.9… Fast sieben Meilen vor dem Frühstück und knapp 800 Höhenmeter Anstieg auf die verbleibenden 4.9 Meilen.

Also los. Nach ein paar Minuten überhol ich das erste Mädel, dass am Fuß des Berges gecampt hat, kurz darauf eine zweite und eine dritte… Muss ein zermürbendes Gefühl sein sich den Berg hochzuquälen und dann irgend einen Verrückten zu haben der einfach mal mit der doppelten Geschwindigkeit vorbei trabt. Vor dem Frühstück hab ich dann auch noch einen älteren Herrn eingeholt… Easy so kann der Tag beginnen.

Während des Frühstücks überholt mich das dritte Mädel wieder, sie kommt aus der Schweiz und hatte auch ein gutes Tempo drauf, aber bei der nächsten Wasserquelle ist auch sie wieder eingeholt.

Oben am (fast) „Höchstenpunkt“ gibt es einen Aussichtsfelsen auf dem ich mich ausruhen (9.9 Meilen nach dem Start und ca. Drei Stunden unterwegs). Die Schweizerin holt auf und Frühstückt neben mir. Somit erfahre ich, dass die ersten zwei Mädels zum selben Zeitpunkt wie ich gestartet sind. Haha! Zwei Meilen Vorsprung haben denen nix gebracht… die Schweizerin ist eine halbe Stunde früher losgelaufen als ich.

Sobald Simone aufgeholt hatte, ging es weiter zur Straße. Hier wollen wir versuchen nach Quincy zu hitchen. Was sich als nicht wirklich einfach Herausgestellt hat.

Also sind wir per Roadwalk für zwei Meilen zu einem kleinen Store gelaufen bei dem es erst mal Soda und ein Eis gab. Danach ging es weiter zu einer Lodge zum Nacho essen und gratis Bier trinken. (Thruhiker bekommen das erste Bier umsonst).

Danach weiter.. hitchen. Aber niemand will anhalten. Bis ein Pickup hält und meint er fährt vorerst drei Meilen weiter (von benötigten 18), zu einer anderen Gaststätte. Okay… Besser als nix.

Beim Parken meinten die zwei Herren dann noch „wenn ihr nach dem Bier noch hier seid, fahren wir euch nach Quincy“.

Über eine Stunde später war dass dann der Fall.

In Quincy war deren Ziel die neue Brauerei, so ein Zufall… da wollten wir auch hin. Lange Rede kurzer Sinn… die Zwei haben uns auf zwei Bier eingeladen und wir hatten eine tolle Zeit.

Unsere Unterkunft haben wir über AirBnB gefunden. Richtig schnuckeliges Haus (winzig). Super nette Besitzerin, die uns auch noch einen extra Tag länger übernachten hat lassen und selber auf ihrem Sofa geschlafen hat.

Der Resupply Tag verging wie fast jeder andere. Essen, rumlaufen, einkaufen und abends noch mal in die Brauerei. Herrlich!

Raging

Meile: 1251

Gelaufen: 21

Heute morgen hatte ich eine fantastische Aussicht beim Schäufelchen nutzen. Richtig toll, mit Sonnenaufgang. So lässt es sich arbeiten.

Unser Hauptziel war heute der Middle Fork Feather River. Ein herrlicher Fluss mit tollen Schwimmmöglichkeiten. Da der Fluss erst nach gut zwanzig Meilen unsere Wege kreuzen würde, haben wir uns dazu entschieden unser Mittagspause zu verkürzen und die wilde Abfahrt runter ins Tal begann schon um halb eins. Bzw bis alles gepackt war, war es zehn vor eins. Zwei Stunden und zehn Minuten vorgespult und ich stand unten am Fluss.

Das Schwimmen in dem Fluss, gerade nach den kleinen Stromschnellen, war herrlich. Dahinter war ein riesiger „Pool“ ohne große Strömung und in der Mitte mehrere große Felsen, auf denen man sich sonnen konnte.

Nach dem Baden, dem Sonnen und einer großen Portion Couscous ging es dann für eine Meile und über zweihundert Höhenmeter zum Zeltplatz. Ein weiterer Tag erfolgreich beendet. Morgen gehts nach Quincy in die Zivilisation. Zero here I come!

Auf dem runter Weg haben wir auch die zweitausend Kilometer Marke überschritten yay!